Warum benötigt man für Fisch ein spezielles Fischbesteck?

Wenn man bedenkt, dass das Essen mit Messer und Gabel, so wie es heute für uns selbstverständlich ist, sich erst im bürgerlichen Europa des 19. Jahrhunderts durchgesetzt hat, lag es auf der Hand, dass recht bald - im Zuge der Verfeinerung der Sitten - zu den verschiedenen Gerichten auch verschiedene Bestecke verwendet wurden.

Das Fischbesteck stammt aus einer Zeit, als die Messerklingen noch aus Eisen gefertigt wurden, was den feinen Geschmack des Fisches beeinträchtigte. Also fertigte man Fischbesteck vorzugsweise aus Silber, das den Geschmack in keiner Weise störte.

Die Fischgabel hat vier Zinken, die aber flacher, kürzer und breiter sind als beim normalen Besteck. So können die Filets besser von der Gräte abgehoben werden. Das Fischmesser ist ein stumpfer „Schieber“, mit dem sich die Haut des Fisches leicht abheben lässt. Außerdem verhindert man damit die Gräten zu zerschneiden, was bei einem normalen Messer mit scharfer Klinge nicht zu vermeiden ist. Als Ersatz für das Fischmesser wird heute häufig der Gourmetlöffel eingesetzt. Er eignet sich ebenso gut zum Filetieren von weichen Fischen, wie das Fischmesser und hat noch den Vorteil, dass man anschließend damit die Sauce vom flachen Teller löffeln kann. Für Linkshänder gibt es spezielle Fischmesser mit zwei gleichen Seiten.

In Ermangelung von Fischbesteck wurden früher, sowohl in Privathaushalten als auch in der Gastronomie, oft zwei Gabeln eingedeckt.

Nur zum Verzehr von Matjes, Rollmöpsen, Räucherlachs etc. wird ein normales Essbesteck benötigt. Ein Messer, zusätzlich zum Fischmesser, ist erforderlich, wenn ein Fischgericht zum Beispiel mit Spargel, Fenchel oder Chicoree serviert wird. Wenn der Fisch bereits in der Küche mundgerecht zerteilt wurde, kann das Fischbesteck durch Messer und Gabel ersetzt werden.

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